Santiago und die Berge
Mein Wochenende war ziemlich ereignisreich: Am Samstag bin ich mit zwei anderen Zivis nach Santiago gefahren, wo wir den Wahlkampfauftakt des linken Präsidentschaftskandidaten leider knapp verpasst haben (es war aber ja nun auch wirklich nicht damit zu rechnen, dass eine linke Veranstaltung, dann auch noch in Chile, pünktlich stattfindet).
Dann waren wir noch im Museum für präkolumbianische Kunst, wo ich mit meinem seit zehn Monaten abgelaufenen internationalen Studentenausweis den Eintritt von 2.000 Pesos (ca. drei Euro) sparen konnte. Meine weiteren Programmvorschläge (der Friedhof von Santiago mit den Grabmälern Salvador Allendes und Pablo Nerudas und das Haus Nerudas) waren leider nicht mehrheitsfähig, so dass wir nur noch das Künstler- und Kneipenviertel ("Quartier latin von Santiago") besichtigten und ein wenig durch die Stadt liefen.
Abends kamen wir gegen neun Uhr wieder in San Felipe an und fuhren bald weiter in den Nachbarort Los Andes, wo uns die dortigen Freiwilligen eingeladen hatten. Als wir uns dann um zwei Uhr entschlossen, mal ein Taxi für die Rückfahrt zu rufen, brauchte dieses leider eine Stunde, bis es überhaupt da war. Ich kam also gegen viertel vor vier zu Hause an, schlief zwei Stunden und stand dann um sechs wieder auf, um auf eine Bergtour zu gehen.

In den ersten zwei Stunden stiegen wir von San Felipe (650 m) auf einen etwas über 1500 m hohen Berg, anschliessend gingen wir über den Grat drei Stunden etwas bergab. Nach einer kurzen Mittagspause nahmen wir dann den letzten Berg in Angriff, der etwas über 2.000 m hoch ist. Dort kamen wir um vier Uhr an, um dann durch ein kleines Tal wieder abzustiegen. Dabei hatten wir, wie den grössten Teil des Tages, keinen Weg, sondern liefen nach grober Orientierung querfeldein. Dies wurde noch etwas erschwert, weil wir uns fast die ganze Zeit in den Wolken befanden und etwa zehn bis zwanzig Meter weit sehen konnten. Immerhin war es dadurch nicht zu heiss.

Bevor wir dann nach etwa dreizehn Stunden Weg zu einer Bushaltestelle kamen, mussten wir noch eine recht neue Reichensiedlung durchqueren. So schicke Häuser mit Swimming-pools und teuren Autos sieht man auch in Königshardt nicht oft... Während zu den Bergen nicht einmal ein Zaun gezogen war, wird die Siedlung nach vorne mit einem Tor in einer etwa fünf Meter hohen Mauer abgegrenzt. Der Wachmann notierte mit wichtiger Pose unsere Namen und Ausweisnummern. Wenn wir dort kriminelle Pläne gehabt hätten, wären wir wohl gegangen wie gekommen: unbemerkt durch die Berge - aber er muss ja die Illusion absoluter Sicherheit für die Bewohner aufrecht erhalten.
Damit habe ich jetzt mal die andere Seite der chilenischen Zustände gesehen, den enormen Reichtum, der sich aus der Armut ergibt, die zB in der 250 herrscht. Eine ganz gute Vorbereitung, um heute Abend zu meinem ersten Treffen bei der kommunistischen Partei zu gehen...
Dann waren wir noch im Museum für präkolumbianische Kunst, wo ich mit meinem seit zehn Monaten abgelaufenen internationalen Studentenausweis den Eintritt von 2.000 Pesos (ca. drei Euro) sparen konnte. Meine weiteren Programmvorschläge (der Friedhof von Santiago mit den Grabmälern Salvador Allendes und Pablo Nerudas und das Haus Nerudas) waren leider nicht mehrheitsfähig, so dass wir nur noch das Künstler- und Kneipenviertel ("Quartier latin von Santiago") besichtigten und ein wenig durch die Stadt liefen.
Abends kamen wir gegen neun Uhr wieder in San Felipe an und fuhren bald weiter in den Nachbarort Los Andes, wo uns die dortigen Freiwilligen eingeladen hatten. Als wir uns dann um zwei Uhr entschlossen, mal ein Taxi für die Rückfahrt zu rufen, brauchte dieses leider eine Stunde, bis es überhaupt da war. Ich kam also gegen viertel vor vier zu Hause an, schlief zwei Stunden und stand dann um sechs wieder auf, um auf eine Bergtour zu gehen.

In den ersten zwei Stunden stiegen wir von San Felipe (650 m) auf einen etwas über 1500 m hohen Berg, anschliessend gingen wir über den Grat drei Stunden etwas bergab. Nach einer kurzen Mittagspause nahmen wir dann den letzten Berg in Angriff, der etwas über 2.000 m hoch ist. Dort kamen wir um vier Uhr an, um dann durch ein kleines Tal wieder abzustiegen. Dabei hatten wir, wie den grössten Teil des Tages, keinen Weg, sondern liefen nach grober Orientierung querfeldein. Dies wurde noch etwas erschwert, weil wir uns fast die ganze Zeit in den Wolken befanden und etwa zehn bis zwanzig Meter weit sehen konnten. Immerhin war es dadurch nicht zu heiss.

Bevor wir dann nach etwa dreizehn Stunden Weg zu einer Bushaltestelle kamen, mussten wir noch eine recht neue Reichensiedlung durchqueren. So schicke Häuser mit Swimming-pools und teuren Autos sieht man auch in Königshardt nicht oft... Während zu den Bergen nicht einmal ein Zaun gezogen war, wird die Siedlung nach vorne mit einem Tor in einer etwa fünf Meter hohen Mauer abgegrenzt. Der Wachmann notierte mit wichtiger Pose unsere Namen und Ausweisnummern. Wenn wir dort kriminelle Pläne gehabt hätten, wären wir wohl gegangen wie gekommen: unbemerkt durch die Berge - aber er muss ja die Illusion absoluter Sicherheit für die Bewohner aufrecht erhalten.
Damit habe ich jetzt mal die andere Seite der chilenischen Zustände gesehen, den enormen Reichtum, der sich aus der Armut ergibt, die zB in der 250 herrscht. Eine ganz gute Vorbereitung, um heute Abend zu meinem ersten Treffen bei der kommunistischen Partei zu gehen...
felixpithan - 4. Okt, 08:23